Die Zukunft der Kreismülldeponie Schneeweiderhof ist eine zentrale Frage für unseren Landkreis. Die derzeit diskutierte Erweiterung um den Deponieabschnitt IIIa würde nur dann wirtschaftlich funktionieren, wenn in großem Stil gefährlicher Bauschutt – vor allem Gleisschotter – aus anderen Regionen Deutschlands und der EU angeliefert wird. Das bedeutet: mehr Mülltourismus, mehr LKW-Verkehr und mehr Belastung für unsere Straßen, unsere Natur und unsere Anwohner.
Wir von VOTUM sagen klar: Diese Entscheidung darf so nicht getroffen werden.
Unsere Kritik im Überblick:
Entscheidungsgrundlage wackelt:
Die zugrunde liegende Machbarkeitsstudie basiert auf zahlreichen Annahmen – etwa zur Preisentwicklung, zum Anlieferverhalten und zur Auslastung über Jahrzehnte hinweg. Die finanziellen Berechnungen hängen stark davon ab, dass die Deponie möglichst schnell mit externem Müll gefüllt wird. Ob das in der Praxis funktioniert, ist nicht ausreichend belegt.
Nicht mal 10 Prozent des Mülls stammen aus dem Landkreis Kusel:
Laut den vorliegenden Unterlagen macht der Müll aus dem Landkreis gerade einmal einen sehr kleinen Teil der Einlagerungen aus – weniger als 10 Prozent. Die geplante Erweiterung dient also nicht der Entsorgungssicherheit vor Ort, sondern in erster Linie der Entsorgung fremder Abfälle auf unserem Boden.
Wirtschaftlichkeit nur durch Müll von außen:
Die Studie stellt klar: Eine kostenneutrale oder gar gewinnbringende Erweiterung ist nur realistisch, wenn weiterhin große Mengen Abfall von außerhalb angenommen werden. Der eigene Landkreis produziert schlicht zu wenig. Ein angeblich kostenneutrales Modell über 24 Jahre, das auf Müll aus dem Ausland angewiesen ist, halten wir nicht für tragfähig.
Mehr Verkehr, mehr Belastung:
Schon heute kommt es entlang der Anfahrtsrouten – insbesondere in Eßweiler – zu Beschwerden. Die Studie rechnet künftig mit täglichen Mehrbelastungen durch LKW-Verkehr. Über Jahre hinweg. Eine dauerhafte Zusatzbelastung für die betroffenen Orte und die Anwohner.
Und dennoch: Die Menschen vor Ort wurden kaum einbezogen.
Wer über Jahrzehnte Müll in unserer Region lagern will, muss die Menschen hier ernst nehmen. Bürgerbeteiligung ist kein lästiges Anhängsel, sondern Grundlage verantwortungsvoller Politik.
Verantwortung gegenüber künftigen Generationen:
Statt neue Deponieflächen zu erschließen, braucht es ein Konzept, das die bestehenden Kapazitäten klug nutzt – und unsere Region nicht zur Endstation für den Bauabfall anderer macht. Die Fläche auf dem Schneeweiderhof gehört den Menschen hier im Landkreis – und nicht dem Entsorgungsmarkt. Was wir heute fordern, ist Zeit für eine bessere, nachhaltigere Entscheidung im Sinne der Menschen vor Ort.
Unsere Haltung zur Entscheidung am 9. Juli:
Die Entscheidung über die Erweiterung der Deponie Schneeweiderhof steht jetzt an – und sie ist von großer Tragweite für unseren Landkreis. Unter den aktuellen Voraussetzungen können wir dieser Erweiterung nicht zustimmen. Die vorgelegte Machbarkeitsstudie ist nicht belastbar genug, es fehlt eine echte Bürgerbeteiligung, und das wirtschaftliche Konzept basiert nahezu vollständig auf Abfällen von außerhalb.
VOTUM steht für eine Politik, die unsere Heimat schützt – vor Überlastung, vor falschen Entscheidungen und vor einer Zukunft als Müllumschlagplatz.
Wir sagen: Keine Entscheidung auf wackliger Grundlage – und kein Müllplatz für andere.